Liebevoll hast du dein Hochbeet im Garten eingerichtet und freust dich schon auf eine reiche Ernte. Dann bricht über deine Nutzpflanzen eine üble Schneckenplage herein. Die ganze Ernte droht durch die Tiere vernichtet zu werden. Jedoch hast du zahlreiche Möglichkeiten, die Schnecken im Hochbeet erfolgreich zu bekämpfen und sogar den Befall effektiv vorzubeugen. Wir erklären dir direkt hier, wie das geht.
Nicht wenige Gärtner meinen, Nacktschnecken und andere schleimige Plagegeister finden keinen Weg ins Hochbeet. Doch dem ist leider nicht so. Schnecken kriechen mühelos senkrechte Flächen hoch, vor allem, wenn diese leicht angeraut sind. Hochbeete aus Holzbrettern halten daher keine Schnecke auf.
Im leckeren Gemüsereich angekommen, macht sich eine Schnecke an den Pflanzen zu schaffen. Alle Arten von Salat, Gartenkräuter wie Petersilie, außerdem Kohl, Meerrettich und Erdbeeren befallen die Nacktschnecken besonders gern. Die Weichtiere fressen ganze Salatköpfe kahl, bohren Löcher in die saftigen Erdbeeren und hinterlassen überall eklige Schleimspuren. Das Gemüse wird ungenießbar.
Mehr noch, die Schnecken fühlen sich im Hochbeet schnell heimisch und pflanzen sich rasant fort. Dafür genügen zwei zwittrige Exemplare, und schon sind rund 400 Schneckeneier im Boden abgelegt. Nach zwei bis zehn Wochen ist der Nachwuchs da, und das zweimal jährlich.
Bevor es zu einer Schneckenplage in deinem Hochbeet kommt, kannst du vorausschauend handeln und dein Gemüse für Wegschnecke & Co. möglichst unerreichbar machen. Die vorbeugenden Maßnahmen sind nur einmal zu ergreifen und wirken dauerhaft:
Entdeckst du die Nacktschnecken im Hochbeet, musst du zeitnah aktiv werden. Die Weichtiere sind gefräßig und vermehren sich nur zu schnell. Wir erklären, welche Hausmittel dir im Kampf gegen Schnecken helfen und wie du die chemische Keule richtig einsetzen kannst. Die folgenden Optionen helfen bei Schnecken im Hochbeet:
Grabe im Frühjahr und Herbst das Hochbeet auf der Suche nach Eiergelegen um. Achte darauf, die transparenten Eier der nützlichen Tigerschnecke zu verschonen.
Mache das Hochbeet gezielt zu einem Zuhause für Tigerschnegeln und Weinbergschnecken. Diese Nützlinge fressen Eier und Jungtiere der Schadschnecken. Du kannst die nützlichen Tigerschnegel und Weinbergschnecken sogar in einer Schneckenfarm kaufen. Oder einfach Laufenten ins Beet setzen, damit sie eine üppige Schneckenmahlzeit genießen.
Sammle täglich morgens oder abends die Schnecken ab und trage dabei Handschuhe als Schutz vor dem klebrigen Schleim. Das Absammeln hilft jedoch nur bei geringem bis moderatem Befall.
Bierfallen sind ein probates Mittel zur Schneckenbekämpfung, da diese Fallen Schnecken sicher anlocken. Jedoch findet nur ein Teil der Schnecken in der Bierfalle den Tod, nicht wenige entdecken dagegen einen neuen Wohnraum mit Futter im Überfluss. Außerdem verenden in einer Bierfalle zahlreiche Nützlinge.
Dein Frühstückskaffee macht dich munter und wehrt effektiv die Schnecken ab. Selbstverständlich soll es ein Kaffee ohne Milch und Zucker sein. Für die Nacktschnecken und weitere Schneckenarten ist Koffein giftig, dafür kommt der Kaffeesatz den Pflanzen als ein nährstoffreiches Düngemittel zugute.
Wenn dein Hochbeet stark von den Schnecken befallen ist, dann gibt es keine Alternative zu radikalen Maßnahmen. Schneckenkorn ist effektiv, kann jedoch unter Umständen nicht nur den Schnecken schaden. Achte daher gezielt darauf, welchen Wirkstoff der Schneckenkorn nutzt.
Metaldehyd ist der am meisten verbreitete Wirkstoff, welcher das Körpergewebe der Schnecken zerstört. Diese Substanz wirkt weitgehend witterungsunabhängig, ist totsicher und löst sich im Wasser rückstandslos auf. Leider ist das Schneckenkorn mit Metaldehyd für Katzen und Hunde zumindest in großen Mengen giftig. Auch Igel können sich beim Verzehr von durch Schneckenkorn getöteten Schnecken vergiften. Beachte außerdem, dass Metaldehyd nur für Kohl, Salate, Erdbeeren und Zierpflanzen zugelassen ist. Die Wirkstoffe Methiocarb und Thiodicarb stellen Nervengifte dar, die Schnecken schnell und sicher abtöten. Bedauerlicherweise sind diese beiden Substanzen auch für zahlreiche Nützlinge wie Igel und Bienen sowie für Haustiere giftig. Berücksichtige zudem die Wartezeit von rund 14 Tagen zwischen der Anwendung und dem Verzehr der Pflanzen.
Das Eisen-III-Phosphat ist dagegen eine natürlich vorkommende Substanz, die sogar für Öko-Landwirtschaft und Gartenbau zugelassen ist. Durch das Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat wird der Verdauungsapparat der Schnecken geschädigt, sodass diese nicht mehr fressen können. Für Haus- und Wildtiere soll das Schneckenabwehrmittel ungiftig sein.
In ein ungeschütztes Hochbeet dringen die Schnecken problemlos ein. Du kannst jedoch mit mehreren smarten Maßnahmen den Befall sowohl vorbeugen als auch die ausgebrochene Schneckenplage eindämmen. Klar ist: Schnecken im Hochbeet sind lästig und sollten nicht zum Dauerzustand werden. Direkt in unserem weiterführenden Beitrag erfährst du, wie dir die Tigerschnecke behilflich sein kann.